Mitte September schickte Pastorin Fikile Nhlangulela aus Ntuzuma einen interessanten Bericht über die aktuelle Lage in Südafrika.
Die Lage in der Diözese (Diocese)
Für den 24. August 2020 waren die Wahlen für unsere Diözese (SED - South Eastern Diocese - Südost-Diözese der Ev.-luth. Kirche im südlichen Afrika/ELCSA) angesetzt. Der Tag wurde zu einem vollen Erfolg: es wurde sowohl der Bischof gewählt (Superintendent Nkosinathi Myaka) als auch die Mitglieder des Diözesan-Exekutiv-Ausschusses (Diocesan Executive Council),der aus dem Vorsitzenden, dem Stellvertretenden Vorsitzenden und zwei Pastoren, die die Pastoren der Diözese vertreten, besteht.
Es ist mir eine Freude, euch mitzuteilen, dass ich eine Kandidatin bei der Wahl zum Bischof war, dass ich aber als eine von zwei Pastoren gewählt wurde, die die Pastoren der Diözese im Diözesanvorstand vertreten. Außerdem wurde ich als Ersatz-Pastorin in den Kirchenrat (Church Council - Gremium oberhalb der Diözesan-Ebene) gewählt.
Unser gewählter Bischof wird in ungefähr einem Monat geweiht werden, womit er seine Pflichten vollständig und offiziell übernehmen kann.
Der Diözesanvorstand ist noch unvollständig, da wir noch die Superintendenten (der zugehörigen Kirchenkreise) wählen müssen und anschließend den Stellvertreter des Bischofs.
Die Lage im Kirchenkreis (Circuit)
Die positiven Entwicklungen in der Diözese haben dazu angeregt, die Nominierung der Superintendenten in unserer Diözese vorzunehmen. Wir freuen uns daher auf die Wahl der Superintendenten in unserem Kirchenkreis (Durban Circuit) in naher Zukunft (in ungefähr zwei Monaten). Sobald die Wahl der Superintendenten in allen Kirchenkreisen erfolgt ist, wird die Komplettierung des Diözesanvorstands veranlasst.
Die Lage in der Kirchengemeinde Ntuzuma (Parish)
Die Kirchengemeinde Ntuzuma ist eine der Gemeinden, die durch den Führungsmangel in den höheren kirchlichen Ebenen sehr erschüttert wurde. Das war der Hauptgrund, warum ich im vergangenen Jahr hierhin geschickt wurde (April 2019) um der Gemeinde wieder Stabilität zu geben während die Kirche weiter versuchte, Wege zu finden, die Führungsstrukturen in den höheren kirchlichen Ebenen wiederherzustellen. Ich freue mich sagen zu können, dass mein Kirchenvorstand es geschafft hat, wieder für Stabilität in der Kirchengemeinde zu sorgen.
Noch während wir dabei waren, an der Stabilität weiterzuarbeiten, die in der Gemeinde wieder erreicht werden konnte, wurden wir im März 2020 plötzlich von einer großen Welle der weltweiten Pandemie durch COVID-19 getroffen. Ich muss sagen, Gott war mit uns in dieser schweren Zeit, denn als wir Herausforderungen gegenüberstanden, erlebten wir auch viele erfreuliche oder positive Begegnungen.
Ich bin immer noch motiviert dadurch, wie unsere Gemeindemitglieder zusammen mit dem Kirchenvorstand alles tun, was sie tun können, um den Hygieneregeln nachzukommen. Sie erfüllen nicht nur die Hygienevorgaben, sie wurden auch Anwälte dieser Regeln während der COVID-19-Zeit. Das Ergebnis war, dass sich niemand in unseren kirchlichen Räumen und bei Gemeindeveranstaltungen in Ntuzuma infiziert hat; und auch insgesamt waren die Auswirkungen nur sehr minimal. Unsere Gemeindemitglieder taten alles dafür, die Dinge am Laufen zu halten in allem, was die Kirchengemeinde betraf. Ich habe ebenso erlebt, wie unsere Freunde aus Arenshorst mit einer bemerkenswerten finanziellen Unterstützung, mit Freundschaft und Fürsorge in dieser COVID-19-Zeit.
Ich möchte meine Gemeinde loben, wie sie auch jetzt unter dem Schatten von COVID-19 daran arbeitet, wieder Stabilität und eine angstfreie Umgebung zu schaffen. Wir nehmen unsere Gottesdienste auf und verteilen die Predigten an die Gemeindemitglieder. Wir bekommen es hin, Gemeindeveranstaltungen durchzuführen und wir schaffen es, uns um die Familien zu kümmern, die Angehörige verloren haben – wir machen weiter, innovative Wege zu finden für Gottes Wirken.
Die Gemeinde hat bereits an den Kirchenkreis informiert, dass wir vorbereitet sind, unsere Kirchen am 14. Oktober 2020 wieder für Gottesdienste zu öffnen. Diese Entscheidung haben wir getroffen nach einer Reihe von Gutachten und Aufträgen. Die Gemeinde hält es auch deswegen für notwendig, ihre Kirchentüren wieder zu öffnen, um unsere Gemeindeprojekte wie z.B. die Suppenküche oder die Ausgabe von Essenspaketen, zu unterstützen. Wir haben noch andere Projekte in der „Pipeline“, aber im Moment setzen wir die Prioritäten bei der Suppenküche und den Essenspaketen.
Die Kirchengemeinde begrüßt alle Hilfe, die wir bekommen können, um den Schwung mitzunehmen für noch mehr Menschen und für eine möglichst lange Zeit. Es überrascht mich immer wieder, und es ist es wert, erwähnt zu werden, dass meine Freundin Susanne immer sehr interessiert und proaktiv ist, und einen wesentlichen Beitrag leistet, um sicherzustellen, dass die Kirchengemeinde Ntuzuma zufrieden und gut versorgt ist. Was sie und ihr Freunde in Arenshorst für uns tut, ist außergewöhnlich. Möge Gott euch weiterhin reichlich segnen!
Rev. Fikile Nhlangulela, 13.09.2020
(Übersetzung S. Storck)