„Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt:“ 2. Petrus 3, Vers 13
So klingt das Wort aus der Bibel zum Monat November, auf den wir mit dieser Ausgabe des Gemeindebriefes so ganz allmählich zugehen. Im September, in dem ich diese Zeilen schreibe, treibt der Sommer das Thermometer noch einmal an die 30-Grad-Linie heran. Im November dagegen sind die Tage deutlich kürzer, der Schal wird eng um den Hals geschlungen und das Weihnachtsfest rückt in den Blick. Kerzenzeit!
Dieser Spruch hat zweimal das Adjektiv „neu“ im Angebot. Neu ist für mich die Aufgabe in Ostercappeln und als Vertreter auch in Venne. Und mit diesen beiden Aufgaben meine gewachsenen Aufgaben in Arenshorst zu verbinden. Mit unserem neuen Kirchenvorstand in Arenshorst spüre ich frischen Wind. Wir räumen auf, ganz gegenständlich, aber auch als Konzept. „Neue Besen kehren gut!“, heißt es; aber auch „Aller Anfang ist schwer.“ Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
„Gerechtigkeit“ wohnt aus unserer Wittlager Sicht auf keinen Fall in der Entscheidung, im nächsten Jahr das Krankenhaus St Raphael zu schließen. Heimat für Mitarbeitende und Patient*innen. Ein gutes Krankenhaus, das schnell und leicht zu erreichen ist. Das geht verloren. Wieder einmal wird durch eine Entscheidung aus der Stadt das Leben auf dem Land erschwert.
„Ein neuer Himmel und eine neue Erde“: Das tut not! Es ist so vieles aus dem Ruder geraten auf unserer alten Erde. Unser Weltklima verändert sich. Menschen fliehen aus Ländern, die ihnen zwar Heimat sind, in denen sie aber nicht mehr leben können. Landwirte haben riesige Kredite abzutragen - und der Ertrag ihrer Arbeit reicht manchmal dazu nicht. Arbeitskräfte werden gesucht – Lehrstellen bleiben unbesetzt, aber es gibt auch zu viele junge Leute ohne Berufsabschluss. So sieht unsere „Alte Erde“ aus. Wir brauchen einen Neuanfang!
Der „neue Himmel“ steht für mich als Christ für eine Heimat da oben, ein echtes Zuhause bei Gott, das ich hier nicht finden kann. So ist der Himmel, dieser Ort, der nicht über den Wolken, eher in unseren Herzen liegt, etwas, das noch vor uns liegt. „Da kommt noch was. Das war nicht alles!“ So denke und fühle auch ich.
Darauf kann ich nur warten, das kann ich nicht machen. Warten, wie die 10 jungen Frauen im Gleichnis, die auf den Start der Hochzeitsparty in der Nacht warten. 5 sind vorbereitet, fünf geht das Lampenöl aus. Wir sollen zu denen gehö-
ren, die vorbereitet sind!
„Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt:“
Andreas Pöhlmann
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